Zu Pfingsten lockt die „Jazz City Bilk“
Als im vergangenen Oktober verkündet wurde, dass es in diesem Jahr keine Jazz Rally geben werde, war das Entsetzen groß: keine belebende Musik zu Pfingsten, kein fröhliches Pendeln von Lokal zu Lokal, kein quirliger Jazz in der Stadt. Das klang nach einer schwer erträglichen Vorstellung. Mit der wollten sich all jene nicht abfinden, die fürchteten, dass der einst renommierte Titel „Jazz City Düsseldorf“ in Vergessenheit geraten könnte. Prompt regte sich Widerstand gegen die Entwicklung, und aus dem Entsetzens des Moments entwickelte sich ein kleines Jazz-Beben, dessen brodelndes Epi-Zentrum eindeutig in Bilk zu verorten war. Dort stampften einige Unentwegte kräftig mit dem Fuß auf, sagten „jetzt erst recht“, weshalb es nun zu Pfingsten doch wieder drei Tage lang belebende Musik geben wird. Man darf nun doch noch von Freitagnachmittag bis Sonntagnachmittag von Location zu Location pendeln - in der „Jazz City Bilk“.
Schon jetzt gibt es drei Orte in Bilk (von denen die Initiative für das neue Projekt ausging), an denen regelmäßig Jazz den Ton angibt: donnerstags und freitags im Bistro Pure Note an der Brunnenstraße, samstags auf dem Aachener Platz und die ganze Woche über in der Jazz Schmiede, wo auch eine Infotafel hängt, die an die Ausstellung „Jazz City Düsseldorf“ erinnert. Eben diese hat einst Peter Weiss mit entworfen. Der ist als bundesweit bekannter Schlagzeuger eine feste Größe in Deutschlands Jazz-Szene und sorgt im Vorstand des Vereins „Jazz in Düsseldorf“ für hochkarätige Kultur in Bilk und für die Stadt.
Da lag es nahe, Peter Weiss auch die künstlerische Leitung von „Jazz City Bilk“ anzuvertrauen und somit sicherzustellen, dass das musikalische Angebot sich hören lassen kann auch über die Grenzen von Düsseldorf hinaus.
Kaum hatten sich die Pläne für das neue Projekt im Stadtteil herumgesprochen, wurde auch die Liste der Veranstaltungsorte länger und länger. Mit dabei sind nun nicht nur die Jazz Schmiede, der Aachener Platz und die Pure Note, sondern auch das Metropol Kino, der Bürgersaal Bilk, der Bilker Bunker und der Bürgersaal Salzmannbau.
Nun wird viel telefoniert, gemailt und geschrieben, um möglichst bald ein vollständiges Programm präsentieren zu können. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass es ein Angebot wird, das nicht nur die Jazz-Fans in der Stadt zufriedenstellt, sondern vielleicht auch den einen oder anderen Besucher aus dem Umland anzieht“, sagt Pure-Note-Geschäftsführer Marcel Clemens. Spätestens ??? soll das komplette „Jazz City Bilk“-Angebot stehen.
Die Energie der Initiatoren und das entstandene Gemeinschaftsgefühl im Stadtteil und darüber hinaus haben auch die um rasche Hilfe gebetene Bezirksvertretung 3 überzeugt, die nun für dieses Jahr in Windeseile eine Anschubfinanzierung zugesagt hat.
Dass so viele mit von der Jazz-Partie sein wollen, hat die Initiatoren nicht nur überrascht, sondern auch beflügelt. Schon macht die Idee, die Runde, das kleine Festival im nächsten Jahr erneut zu präsentieren und dann vielleicht auch etwas größer aufzuziehen und möglicherweise auch öffentliche Plätze als Veranstaltungsorte mit einzubeziehen. Weitere Unterstützer und Sponsoren sind gesucht und hochwillkommen in der „Jazz City Bilk“.