Stephan Mattner & Syntax
Präsentiert wird die neue CD „Syntax, die Lehre vom Satzbau und der Satzlehre.“ Die Musik steht für phantasievolle Kompositionen entfernt jedes Schematismus. Vielfalt in Farbe, Rhythmik und Ausdruck sowie die technische Beherrschung sind faszinierend offenbar.
Jazzthing (82 Feb./März 2010/Martin Laurentius) schrieb: Der Begriff „Syntax“ hat zwei Bedeutungen. In der Grammatik steht er für die Lehre vom Satzbau. In der Linguistik wiederum beschreibt er abstrakt die Beziehung zwischen (sprachlichen) Zeichen. Bewusst hat der in Köln lebende Saxofonist und Bassklarinettist Stephan Mattner sowohl sein Quartett als auch seine neue CD „Syntax“ (Konnex, konnex-records.de) getauft. Denn so sehr er Wert auf das Interagieren mit den Musikern legt, so frei und vielgestaltig sich seine Improvisationsmusik auch gibt, sie gründet dennoch auf fixe Regeln und besitzt Struktur und Form. Aber auch wenn Mattner seine Stücke harmonisch und melodisch raffiniert komponiert und er oft mit ungeraden Metren experimentiert, behalten sie stets ihren eingängigen und leichtfüßigen, fast schon tänzerischen Duktus. Sein Ton auf dem Tenorsaxofon ist kraftvoll und lyrisch zugleich, seine Phrasierung changiert zwischen aggressiver Attack und relaxtem Laidback-Spiel. Doch Mattner ist kein Selbstdarsteller, der sich ständig in den Mittelpunkt stellt. Auf einem Dialog, eine musikalische Auseinandersetzung mit seinem Pianisten Jürgen Friedrich richtet er vielmehr seinen Fokus, erst das antizipierende Zusammenspiel mit dem Bassisten Alex Morsey und dem Schlagzeuger Christian Thomé lässt seine spielerische Klasseleuchten. In der Beschränkung der gestalterischen Mittel finden Mattner und seine Musiker die Freiheit, um zu einer eigenen Ästhetik des Moder Jazz zu kommen – zwischen intellektuellem Kalkül und emotionaler Expressivität.
Jam Session